PfEx Japan
Die jährliche Pfingstexkursion der Freunde des Bauingenieurwesens der TU Dresden führte uns im Mai 2024 nach Japan, einem Land, das für seine fortschrittliche Bauingenieurkunst und faszinierende Kultur bekannt ist. In der Zeit vom 12. bis zum 24. Mai hatten wir die Gelegenheit, beeindruckende Bauprojekte zu besichtigen, bedeutende Forschungsinstitute zu besuchen und die reiche Kultur Japans hautnah zu erleben.
Am Sonntag, dem 12. Mai, reisten acht von dreizehn Teilnehmern gemeinsam mit dem Deutschlandticket von Dresden nach München. Nach der langen Fahrt genossen wir ein entspanntes Abendessen in einem Münchener Biergarten. Im Hotel angekommen, führten wir den Online-Check-in für unseren Flug durch und bereiteten uns auf die Weiterreise vor.
Am Montagmorgen holten wir uns noch schnell einen Snack, bevor wir mit dem Zug zum Münchener Flughafen fuhren. Der Abflug verlief reibungslos, und wir begannen, uns auf das bevorstehende Abenteuer in Japan zu freuen.
Am Dienstag, dem 14. Mai, landeten wir um 13:00 Uhr nach einem Flug, der uns in zwei Etappen nach Tokio führte, am Flughafen Narita. Nachdem wir Fahrkarten organisiert und Geld umgetauscht hatten, erreichten wir nach kurzer Suche unser Hotel. Nach einer kurzen Erholungspause erkundeten wir ab 17:30 Uhr das Viertel, in dem wir untergebracht waren, und genossen ein erstes Abendessen mit köstlichem Ramen. Um den Jetlag zu überwinden, gingen wir früh zu Bett, um erfrischt in den nächsten Tag zu starten.
Der Mittwoch begann um 8:00 Uhr, als wir uns vor dem Hotel trafen. Marlena und Jovan übernahmen die Rolle der Fremdenführer, während Friederike uns als Navigatorin sicher durch die Stadt führte. Zunächst besichtigten wir eine beeindruckende Tempelanlage, in der wir Räucherkerzen, Schreine und Buddha-Statuen bestaunen konnten. Danach besuchten wir den Ueno Park sowie die weltberühmte Shibuya-Kreuzung und die Shibuya-Sky-Aussichtsplattform. Nach einem scharfen Ramen-Mittagessen besichtigten wir ein modernes Stadion und eine japanische Spielhalle. Der Tag klang in der „Memory Lane“ aus, wo wir erstmals Sake probierten, bevor wir in einem traditionellen Fischrestaurant speisten, das ein „All you can eat and drink“-Angebot bereitstellte. Der Tag endete in geselliger Runde, und wir ließen die Eindrücke des Tages gemeinsam Revue passieren.
Am Donnerstag machten wir uns auf den Weg in die etwa eine Stunde entfernte Stadt Tsukuba. Drei Mitarbeiter des Semitomo-Instituts holten uns vom Zug ab und begleiteten uns zum Building Research Institute (BRI), wo wir Dauerbelastungsversuche an Holz und riesige Versuchshallen mit Betonwiderlagern besichtigten. Nach einem traditionellen Mittagessen mit unseren Gastgebern besuchten wir das Semitomo-Institut, ein privates Institut für Holzbau und -forschung. Dort erhielten wir interessante Einblicke in verschiedene Produkte wie Holz-Stahl- und Holz-Beton-Verbundmaterialien sowie innovative Methoden zur Baumklonung.
Der Freitag begann mit einem Ausflug zum Souvenir-Shopping und dem Besuch eines „Tempelfestivals“ im Assakusa-Tempel. Um 12:45 Uhr trafen wir uns bei einer Hochhausbaustelle mit Professor Ozawa und seinen Studenten. Wir besichtigten die Baustelle und erfuhren viel über Erdbebensicherheit und den Einsatz von Dämpferanlagen zur Aufnahme seismischer Energie. Im Anschluss besuchten wir die School of Architecture an der Universität Tokio, wo uns die Projekte der japanischen Studenten vorgestellt wurden. Den Abend verbrachten wir in einem Restaurant, wo wir gemeinsam mit den japanischen Studenten Okonomiyaki zubereiteten und ins Gespräch kamen.
Am Samstag fuhren wir mit dem Shinkansen nach Hiroshima, eine etwa vierstündige Fahrt, während viele von uns die Gelegenheit zum Schlafen nutzten. In Hiroshima angekommen, gaben wir unser Gepäck ab und wurden von Vincent durch den Friedenspark, das Museum und den Atomic Bomb Dome geführt. Am späten Nachmittag nahmen wir den Shinkansen weiter nach Kyoto, wo wir uns im Hotel ausruhten.
Am Sonntag und Montag führte uns Bambi durch die zahlreichen Schreine in Kyoto. Wir waren bis spät abends unterwegs und besichtigten insgesamt acht verschiedene Schreine und religiöse Anlagen, wobei wir auch einen kleinen Exkurs in die Religionen Japans erhielten. Am Montag teilte sich die Gruppe auf: Einige begaben sich auf eine Wanderung, während andere weitere Sehenswürdigkeiten in Kyoto besichtigten. Der heiße Tag endete mit erfrischenden Getränken und einer entspannten Abendgestaltung.
Am Dienstag fuhren wir mit dem Zug nach Osaka, wo wir unsere letzte Unterkunft bezogen und die Stadt in kleinen Gruppen erkundeten. Am Abend trafen wir uns mit Yuuki, einem ehemaligen Erasmusstudenten in Dresden, in einem All-you-can-eat-Restaurant mit Korean Barbecue. Dort lernten wir verschiedene deutsche und japanische Austauschstudenten kennen und ließen es uns bei reichlich Essen und Getränken gut gehen, wobei auch der Bierzapf-Automat rege genutzt wurde.
Am Mittwoch besichtigten wir aus der Ferne die Baustelle der Expo 2025 im Hafen von Osaka vom Aussichtspunkt des Cosmo Towers im 53. Stockwerk. Anschließend fuhren wir nach Nara, wo wir eine der ältesten erhaltenen Holzkonstruktionen der Welt, den Kofuku-Tempel, besichtigten. Yuuki und seine Kollegen begleiteten uns auf dieser Tour.
Am Donnerstag besuchten wir Himeji, wo wir die berühmte Burg von Himeji besichtigten. Nachmittags machten wir halt an der Akashi-Kaikyo-Brücke in Kobe, einem beeindruckenden Ingenieurbauwerk, das einst die größte Spannweite der Welt hatte. Für viele von uns war dies das Highlight der Exkursion. Der besonders interessierte Teil der Gruppe fuhr noch einmal mit dem Bus über die Brücke, während sich die anderen bereits auf den Heimweg machten.
Am Freitagmorgen, dem 24. Mai, genossen wir ein letztes japanisches Frühstück und bereiteten uns auf den Rückflug vor. Am frühen Abend flogen wir vom Flughafen Osaka KIX, der auf einer künstlichen Insel in der Bucht von Osaka liegt, zurück nach Deutschland. Der Rückflug verlief reibungslos, sodass wir pünktlich am Samstagmorgen in München landeten und eine bayrische Brotzeit mit Weißbier im Flughafen genießen konnten.
Die Pfingstexkursion nach Japan war eine unvergessliche Erfahrung. Wir erhielten wertvolle Einblicke in die Baupraxis und -forschung in Japan, erlebten die faszinierende Kultur und knüpften wertvolle Kontakte. Ein großer Dank geht an unsere Sponsoren und Organisatoren, die diese Reise möglich gemacht haben. Besonders danken wir unseren japanischen Gastgebern für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung. Diese Exkursion hat uns nicht nur fachlich bereichert, sondern auch unsere Gemeinschaft gestärkt und uns unvergessliche Erinnerungen beschert.